Erstbefahrung der Großglockner Hochalpenstraße mit einem EUC durch ein LUNA Mitglied!

LUNA gratuliert unserem Michael herzlichst zu seiner spannenden und kühnen Aktion!

Die Großglockner Hochalpenstraße gilt für Radsport und Motorsport als besonders
anspruchsvolle Rennstrecke. 1934 fand das erste Rennen um den Großen Bergpreis
von Österreich statt.

„Kann man heute mit einem elektronischen Einrad der neuesten Generation über die
Großglockner Hochalpenstraße von Heiligenblut – Mautstelle Rossbach (1.690m) zur
Mautstelle Ferleiten (1.145m) fahren?“ „Das ist unmöglich!“ meinte mein Freund
Franz, der ebenfalls so ein modernes EUC fährt.

Ich nahm die Herausforderung an. Ich möchte mich kurz vorstellen. Mein Name ist
Dr. Michael Schröckenfuchs, HNO Facharzt in Brunn am Gebirge. Vor ca. einem Jahr
wurde ich von meinem Freund Gunter mit dem EUC Virus angesteckt. Ich konnte bei
Freunden verschiedene Geräte testen und schaffte mir danach ein eigenes Fahrzeug
an. Mit meinem Ninebot Z10 machte ich diverse Probefahrten, um die Fahrleistung
und Fahrzeugeigenschaften bis in den Grenzbereich auszuloten. Das Gerät hat einen
Elektroantrieb mit einer Reichweite bis zu 100km. Durch Verlagerung des
Schwerpunkts wird beschleunigt, gebremst und gelenkt. Die empfohlene und sichere
Fahrgeschwindigkeit geht bis max. 25km/h. Das Fahrzeug ist bedingt geländetauglich.

So eine Herausforderung ist nur mit einem guten Team zu schaffen. Mein Freund KR
Gerhard Wiesböck, den ich seit Jahren kenne und mein Vater, Dr. Gerhard
Schröckenfuchs, waren genau die richtigen Partner, die ich brauchte. In vielen
Stunden hat sich das Austria EUC Team auf diesen Einsatz vorbereitet. Mein Vater
war Fahrer des Betreuungsfahrzeugs und für Verkehrssicherheit und Erste Hilfe
zuständig. Gerhard Wiesböck hat mit seiner Gattin als Schriftführerin, die Funktionen
Dokumentation, Sprechfunk während der Fahrt, Foto- und Videodokumentation
sowie die Aufgabe des Pressesprechers übernommen. Bei unseren Trainingsfahrten
im Wienerwald wurden über Funk die Fahrzeugdaten bei verschiedenen
Geschwindigkeiten genau protokolliert und so Strategien zur Steigerung der
Reichweite entwickelt. Weiters haben wir über Google Maps die Straßendetails
genau für unser Vorhaben analysiert.

Von der Straßenverwaltung der Glocknerstraße, der Bezirkshauptmannschaft Spital
an der Drau und der Polizei Spital der Drau wurden Bewilligung für unser Vorhaben
eingeholt. Mein besonderer Dank gilt Herrn Mag. Dietmar Schöndorfer, von der
Glockner Hochalpenstraßen AG, der das Vorhaben ermöglicht hat.

Besonderen Wert legten wir auf Sicherheit. Als Fahrer des EUC trug ich unter dem
Battleshirt einen Dainese Schutzanzug, Knie- und Hüftprotektoren, sowie eine
Motocrosshelm von Red Bull. Die Fahrweise war bewusst defensiv und
vorausschauend.Das Betreuungsfahrzeug ist je nach Streckenabschnitt vor oder hinter mir gefahren.

In den Tunnels hat es mir so den Weg optimal ausgeleuchtet.
Der Start für die Fahrt war für den 5.8.2019 um 5.00 vereinbart. Trotz langer und
intensiver Vorbereitung gab es einen großen Unsicherheitsfaktor – das Wetter!
Sonntag reiste das Austria EUC Team an und inspizierte den Start, die Mautstelle
Roßbach auf 1.690m. Nochmals letzter Check der gesamten Ausrüstung vor Ort. Die
Nacht war kurz. Um 4.00 Frühstück und bei Dämmerung waren wir wie vereinbart um
5.00 bei unserem Start. Ein kalter, trockener Morgen lies uns schnell erwachen. Die
Ausrüstung wurde in der Dämmerung angelegt. Jeder im Team wusste genau, was er
zu tun hatte. Um 5.15 startete ich bei +7°C mit meinem Z10 lautlos in die
Morgendämmerung. Wie im Training wurde über Sprechfunk der km Stand, Uhrzeit,
Reichweite und Fahrzeugtemperatur mitprotokolliert. Wir wussten genau bei welcher
Geschwindigkeit und Fahrzeugtemperatur wir unsere Stopps machen mussten.
Unsere Strategie: „Kleine Schritte sind der Weg zu einem großen Erfolg!“
So kämpften wir uns mit entsprechendem Kühlmanagement die Serpentinen zum
Hochtor hinauf. Schnee, Kühlakkus, Wind und Wasser verwendeten wir erfolgreich
zur Gerätekühlung. Über die Ninebot App wurden die Gerätedaten erfasst. Durch den
Tunnel am Hochtor 2.504m ging es weiter zum Fuschertörl 2.428m. Von da an ging es
über steile Serpentinen und starken Gegenverkehr bergab. Das Gerät hat sich bei der
Bergabfahrt wieder vollständig aufgeladen, so dass ich mit vollem Akku die
Zielmautstelle passieren konnte. „Geschafft!“ Wir haben das scheinbar Unmögliche
bezwungen – die Erstbefahrung der Glockner Hochalpenstraße mit einem EUC! 2.584
Höhenmeter haben wir in 5 Stunden überwunden (1.021 m bergauf und 1.563m
bergab) das ist ein neuer EUC Höhenweltrekord!

Der Golfprofi Markus Fleck hat uns mit seiner Familie im Ziel empfangen. Gerhard
Wiesböck köpfte für die überragende Leistung mit einem Säbel eine Flasche Piper
Heidsieck Champagne!

Ein großer Erfolg für das Austria EUC Team!

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